Ernst – Geschichte und Gegenwart

 

 

Ernst an der Mosel.

Historisch wird Ernst zum ersten Mal 777/778. Exakter geht es leider nicht, da die Urkunde von Hilduin als im 10. Jahre der Regierung von Kaiser Karl (der Große) unterschrieben ist. Oberernst ist der ältere Teil der Gemeinde. Niederernst, moselabwärts gelegen dürfte nach der Stiftung einer Hofreite, einem Hofgut, von Cuno von Bettingen an das Kloster Stuben bei Bremm, im 11. Jh.  seinen Anfang gefunden haben. Im späten 16. Jh. wird ein ganzer Straßenzug mit 4 Gebäuden, dem heute noch bestehenden großen Hof, von Nikolaus Reben in der Nähe des Hofgutes vom Kloster Stuben errichten. Beide Dorfteile waren immer eine Gemeinde. 1545 gibt es bereits eine Gemeindeordnung für Ernst die sich als „von alters her“ ausgibt, also sicher schon Vorläufer hatte. Rathaus und Kirche waren in Oberernst. Bereits 1480 gab es eine größere Kapelle in Niederernst. Um 1750 schein Niederernst größer als Oberernst angewachsen zu sein. Um diese Zeit baut man auch das neue Rathaus nach Niederernst an der heutigen Fährstr. Leider wurde es nach Fertigstellung der Schule 1837, weil nicht mehr benötigt, verkauft und abgebrochen. Alle Urkunden des 10. bis 17. Jhd. beziehen sich auf Ernst. Bei Personen bezogenen Urkunden gibt es ab dem 18. Jhd. manches mal den Zusatz z. B. Franz Thielmanns ex Oberernst oder Nickolaus Reben ex Niederernst.

Die heutige Weingartenstr ist über das gesamte Mittelalter die Hauptstraße. Über die heutige Moselstr. wird 1845, bei der Suche nach einem Bauplatz für die Kirche, erstmals geredet und geplant. Aber genau diese Straße wird das Gesamtbild von Ernst völlig verändern. Ursache ist ein großes Grundstück der Gemeinde die Viehweide. Sie umfasste die heutigen Grundstücke des Friedhofes, der heutigen Kirche und des Bürgerhauses und reichte bis zum Ufer der Mosel. Als dann 1833 der Bau eines neuen Schulgebäudes anstand wurde die Schule am Rande der Viehweide Richtung Cochem errichtet. Mit dem Bau der neuen Kirche und des Friedhofes wurde die Straßenflucht der in den Jahren 1856/57 gebauten Moselstr. vorgegeben.

Nachdem die Moselstraße gebaut war, zog es die Neubauwilligen an die Moselstr. und damit ins Hochwassergebiet. Ab 1860 bis 1910 wurde die Moselstr. fast komplett einseitig bebaut und hat dabei ihr heutiges Aussehen erhalten und das Ortsbild entscheidend verändert. Natürlich spielte auch die sehr erfolgreiche Zeit für den Weinbau eine entscheidende Rolle, der Moselwein war modern und beliebt geworden und die Winzer verdienten gutes Geld welches ihnen ermöglichte diese großen dekorativen Steinhäuser zu bauen. Sicherlich hatte auch der Bau der neuen Pfarrkirche Einfluss auf die Gestaltung der neuen Häuser.

 

 

Wappen:

wappen_ernst

 

Beschreibung des Wappens der Gemeinde Ernst.

Auf der linken Hälfte das kurtrierische rote Kreuz auf silbernem Grund im Gedenken an die alte herrschaftliche Zugehörigkeit.
Auf der rechten Hälfte das Quirinus Schild mit seinen 9 goldenen Kugeln, hier auf grünem Grund. Der grüne Grund ist ein Hinweis auf die vom Weinbau geprägte Landschaft.